Mein Thema heute ist die Capsule (oder auch Kapsel) Wardrobe bzw Garderobe. Viele meiner Kundinnen wünschen sich diese „vereinfachte“ Garderobe mit einer begrenzten Anzahl an vielseitigen zeitlos modernen Kleidungsstücken, die sie unkompliziert und schnell untereinander kombinieren und stylen können und immer gut gekleidet sind.
Es geht also um ein bewusstes „sich limitieren“ um mehr Möglichkeiten mit weniger zu schaffen. Aber wie geht das? Welche Stücke sind Teil einer solchen Capsule Wardrobe und welche nicht? Wie viele Stücke sind die „richtige“ Anzahl und wie fange ich überhaupt an?
HowTo_CapsuleWardrobe
Step 1: Sortiere aus was du nicht trägst.
Einen Satz, den ich sicherlich schon zu einigen meiner KundInnen gesagt habe, ist folgender: „Nur weil es noch passt, passt es längst nicht mehr zwangsläufig zu dir und deinem Leben.“ Soll heißen: Die meisten von uns besitzen Kleidungsstücke, die aus verschiedensten Gründen nicht (mehr) passen:
- da sie tatsächlich zu klein oder zu groß sind
- da sie nicht mehr zu uns passen (da sich unser Leben, unser Job, unser Stil, unsere Vorlieben und Ansprüche verändert haben)
- da sie schlichtweg unmodern sind und auch in einem modernen Styling nicht „wiederbelebt“ werden können
- da sie nicht zum Rest unseres Kleiderschrankes passen und wir sie einfach nicht kombiniert/ integriert bekommen
- da die Farbe gar nichts für uns tut
- da sie – für unser ganz individuelles Empfinden – nicht „funktionieren“; das könnte die fehlende Bequemlichkeit, der Pflegeaufwand (Waschen, Bügeln…), die Empfindlichkeit, die Dicke/Wärme usw sein
Darüber hinaus gibt es natürlich die klassischen Fehlkäufe. Leider lassen sich viele von uns regelmäßig von gutem Marketing, tollem Online-Styling & perfekt inszenierten Produktpräsentationen am Model, von Verkäufern, der Freundin, der toll gekleideten Frau in der Fußgängerzone, dem Influencer etc für Kleidungsstücke und Looks begeistern, die wir am Ende dann doch nicht „fühlen“. Auch diese Teile gehören nicht zu einer Capsule Wardrobe.
Step 2: Definiere deine Basics.
Wenn ich von Basics spreche, meine ich in diesem Zusammenhang nicht „basic“ im Sinne von langweilig und uninspiriert, sondern ich spreche von deinem Garderoben-„Fundament“, deinen „Go Tos“, deinen „geht immer/ damit fühle ich mich immer gut“ Styles, den Kleidungsstücken um die herum du deinen Look aufbaust. Je nach Typ und Stil, gibt es Frauen, die eher Hosen tragen, andere bevorzugen Kleider und Röcke. Daher hat mein folgender Vorschlag für eine Capsule mit rund 30 Teilen natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit bzw muss an der ein oder anderen Stelle entsprechend angepasst werden.
Für einen minimalistisch-klaren und klassisch-femininen Stil in klaren würde ich folgende Styles & Farben vorschlagen:
- 3 Basic Shirts in weiß, schwarz und grau
- 2 Trägertops in weiß und schwarz (oder neutralfarben zum Unterziehen)
- 2 Pullover: z.B. 1x Rundhals oder V-Ausschnitt und 1x Cardigan
- 2 Hemdblusen in weiß und hellblau
- evtl 1 gestreiftes Langarmshirt
- 3 Stoffhosen: 1x cropped (verkürzt), 1x lang und gerade oder schmal
- 2 Röcke: 1x kurz, 1x Midi oder Maxi (z.B. Bleistift-, und Plisseerock)
- 2 Jeans in blau und schwarz (mit jeweils leichter Waschung)
- 1 Blazer: mittelschwere Übergangsqualität in neutraler Farbe
- 1 Kleid: unkompliziert aus Jersey in Lieblingslänge
- 2 Mäntel: 1x dunkle neutrale Farbe, aus Wolle, 1x in leichterer Qualität z.B. Trenchcoat in Baumwolle
- 1 Mantel: mit Nässe-, und Kältefunktion, z.B. Daune
- 1 Jacke: Leder-, oder Jeansjacke, alternativ Blouson
- 2 Taschen: eine kleines „Crossbody“ Modell und eine größere Tote Bag
- 5 Paar Schuhe: offene Sandale, geschlossener flacher Schuh, ein Sneaker in neutraler heller Farbe oder Weiß, Stiefeletten (flach oder mit Blockabsatz), Pumps
Step 3: Übersetze und passe an.
Obige Liste kann natürlich nur eine Orientierung sein. Nun ist es an dir zu überlegen, welche deiner Kleidungsstücke für deinen Stil unverzichtbar sind und dich zu fragen worin du dich immer wohlfühlst, was also deine „Basics“ sind. Du trägst keine Tshirts? Dann ersetze die Punkt 1 durch dein „Tshirt“ – vielleicht trägst du lieber Shirtblusen? Oder du trägst keine Kleider? Dann fällt dieser Punkt weg und vielleicht ersetzt du das Kleid durch eine weite feminine Marlenehose oder eine lockere Culotte.
Step 4: Ergänze Accessoires.
Die Accessoires sind – mit Ausnahme der Taschen – nicht Teil meiner Liste. Aber häufig sind sie es, die das Outfit erst speziell und individuell machen. Eyecatcher wie Schmuck, Anhänger an der Tasche, ein farbiger Socken oder auch „nur“ ein Lippenstift oder ein toller Nagellack können das i-Tüpfelchen für deinen Look sein.
Wenn ihr mehr erfahren möchtet, euch das Aussortieren und/ oder die Wahl der „richtigen“ Stücke, die euch einfach mehr Stylingmöglichkeiten geben, schwer fällt, dann helfe ich euch natürlich gern beim STYLEFINDS Personal Shopping oder auch beim STYLEFINDS Kleiderschrankcheck bei dem wir gemeinsam deine Style-DNA finden und um diese dann deine individuelle und moderne Garderobe „bauen“. Für mehr Infos, meldet euch einfach oder ruft mich an. Ich beantworte eure Fragen gern und berate euch zu den Angeboten und den auf euch persönlich abgestimmten Möglichkeiten der Beratung.
Habt einen tollen Tag & viel Freude mit und an eurer Kleidung :),
Heide
PS: Wenn für euch beim Wunsch nach einer Capsule Wardrobe vor allem der Aspekt der Nachhaltigkeit wichtig ist, dann lest gern hier weiter: Was bedeutet Wardrobe Detox oder wie „entgifte“ ich meinen Kleiderschrank?
